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User-IDs sind formal nur beliebige Zeichenketten, die allerdings typischerweise aus einem Namen, einem optionalen Kommentar und einer E-Mail-Adresse bestehen. Diese Struktur erlaubt es Mailprogrammen, den passenden Schlüssel für eine Empfängeradresse zu finden (die meisten Programme verlangen aus offensichtlichen Gründen eine Bestätigung ihres Vorschlags). Ein öffentlicher OpenPGP-Schlüssel (präziser: ein Zertifikat) hat mindestens eine User-ID, kann darüber hinaus aber beliebig viele haben. Somit kann man denselben Schlüssel für unterschiedliche E-Mail-Adressen nutzen (was aber nur sinnvoll ist, wenn diese Adressen auf demselben Sicherheitsniveau genutzt werden sollen). Mehrere Adressen im selben Zertifikat zu kombinieren hat Vor- und Nachteile. Der Hauptvorteil ist, dass man mit weniger Schlüsseln auskommt und dementsprechend weniger Zertifizierungsaufwand hat. Der Hauptnachteil ist, dass man User-IDs zwar für ungültig erklären kann, sie aber für immer sichtbar bleiben, und dass ein kombiniertes Zertifikat es trivial erlaubt, Schlüsse über unterschiedliche Rollen des Besitzers zu ziehen, die man nicht öffentlich verbunden wissen möchte: Privatperson, Beruf, andere Organisationen (Vereine, Parteien, was auch immer). Es gibt sogar Gründe, Adressen derselben Gruppe nicht in einem Zertifikat zusammenzuführen: seriöse Adressen (vorname.nachname@example.org), anonyme Adressen (heejei7u@example.org), Spaßadressen (superman17@example.org). Es kann auch sein, dass es bei bestimmten Adressen niemand einen Grund geben wird, OpenPGP mit ihnen zu nutzen; solche Adressen sollten natürlich nicht Teil einer User-ID werden. Die Entscheidung, eine Adresse zu einem Zertifikat hinzuzufügen, ist dauerhaft. Aber es ist leicht, später Adressen hinzuzufügen. Deshalb sollten Sie gut darüber nachdenken, bevor Sie einen Schlüssel erzeugen. Fangen Sie im Zweifelsfall mit weniger Adressen an.